Montag, den 29. Oktober 2007 |
Neu in meiner Bibliothek: Reiselektüre Lange Bahnfahrten nutze ich (fast) immer zum Lesen einiger Bücher, zu denen ich sonst nie gefunden hätte: Edward B. Burger und Michael Starbird schreiben in Wie man den Jackpot knackt über Zufall, Wahrscheinlichkeit und all den Zauber mit den Zahlen. Das Buch handelt all die üblichen Themen der Unterhaltungsmathematik ab (Chaos, Wahrscheinlichkeit, Statistik, Glückspiele, Kryptograhie und die vierte Dimension und die Unendlichkeit), die zur Zeit »in« sind, aber es macht dies ungeheuer vergnüglich und verständlich. Wer bisher die Freuden der (Unterhaltungs-) Mathematik noch nicht für sich entdeckt hat: Mit diesem Buch könnte der Einstieg gelingen.
Henning Genz ist nicht nur Physikprofessor sondern auch ein Vielschreiber, dem wir schon eine Menge populärwissenschaftlicher Bücher über die moderne Physik verdanken. In Gedankenexperimente unternimmt er einen Ausflug in die Wissenschaftsgeschichte und spannt einen Bogen vom Sophisten Zenon (und seinem berühmten (Gedanken-) Experiment mit Achill und der Schildkröte) über Galileo Galilei bis hin zu Albert Einstein. Er untersucht die »Macht der Gedankenexperimente«, behandelt deren Auswüchse in Fom des Perpetuum Mobiles, geht der unerklärlichen Wirksamkeit der Mathematik auf den Grund und fragt nach dem wahren Nutzen der Gedankenexperimente. Professor Genz ist ein erfahrener Sachbuchautor und er läßt den Leser nirgendwo alleine. Auch wenn man nicht mit allen Schlußfolgerungen einverstanden ist, das Buch ist unterhaltsam geschrieben und jeder naturwissenschaftlich Interessierte wird es mit Vergnügen lesen.
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Freitag, den 19. Oktober 2007 |
Alles Zufall? Neu in meiner Bibliothek: Stefan Klein will Euch in Alles Zufall auf eine aufregende Reise durch die Welt des (anscheinend) Unvorhersehbaren mitnehmen. Und keine Angst, er kommt dabei ohne Formeln aus. Ich werde nach meiner Rückkehr aus dem Land der Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie berichten.
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Donnerstag, den 18. Oktober 2007 |
Wie's der Zufall will Eine gutgemachte Einführung in die »Mathematik des Zufalls« scheint das Buch Elementare Stochastik von Herbet Kütting und Martin Sauer zu sein. Der Verlag jedenfalls preist es so an: »In der vorliegenden überarbeiteten und stark erweiterten zweiten Auflage werden gründlich u. a. folgende zentrale Themen behandelt: - Genese der Wahrscheinlichkeitstheorie mit ihren faszinierenden Beispielen aus dem 17. Jahrhundert - Axiomatischer Aufbau der Wahrscheinlichkeitstheorie im 20. Jahrhundert - Grundbegriffe der Kombinatorik - Simulation von Zufallsexperimenten - Diskrete Zufallsvariable - Allgemeine Wahrscheinlichkeitsräume - Stetige Verteilungsfunktionen. Besonderer Wert wird auf das Modellieren gelegt, d. h. auf die Kompetenz, Sachverhalte der Alltagswirklichkeit in mathematische Modelle zu übertragen.« Klingt mal wieder nach einem »Haben wollen«! [Springer Mathematik Produkte]
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Dienstag, den 9. Oktober 2007 |
Neu in meiner Bibliothek Das Buch Modellbildung und Simulation von Hartmut Bossel hat mich in den 90er Jahren stark beeinflußt. Es war ein Buch, das klar und verständlich die Grundlagen der Simulation dynamischer Systeme erklärte und mit vielen Beispielen veranschaulichte. Systeme, Dynamik, Simulation des gleichen Autors geht einen Schritt weiter und ist ausführlicher und ein wenig theoretischer. Ein erstes Überfliegen sagt mir aber, daß der Autor nichts von seiner Fähigkeit verlernt hat, komplexe Zusammenhänge verständlich und lebendig zu erklären. Und man merkt, daß er immer noch begeistert von seinem Thema ist und diese Begeisterung kommt auch rüber.
Eine Anmerkung zum Layout: Word ist als Vorlage für ein Book on Demand denkbar schlecht geeignet. Zwar habe ich schon schlimmere Beispiele leseunfreundlicher Bücher in den Fingern gehabt, aber auch dieses »Werk« ist teilweise einfach häßlich gesetzt, der zu enge Abstand hindert die Augen daran, den Zeilen unangestrengt zu folgen und Quelltext und Gleichungen heben sich zuwenig vom restlichen Text ab und es fehlen Freiräume, als daß das Auge eine Strukturierung erkennen kann. So strengt das Lesen unnötig an. Und das ist schade, da es ja - wie gesagt - inhaltlich ein durchaus empfehlenswertes Buch ist. Mit LaTeX wäre das nicht passiert... 
Da ist das schon einmal erwähnte Büchlein Medienarbeit im Netz von Marcel Bernet zumindest optisch von ganz anderem Kaliber. Es erfreut regelrecht das Auge (und das trotz serifenloser Schrift als Brotschrift). Und auch inhaltlich scheint es meine Befürchtungen zu widerlegen. Es ist ein Leitfaden für den Umgang mit dem Internet und richtet sich in erster Linie an die PR-Abteilungen der Unternehmen. Vieles was dort - durchaus humorvoll und sachkundig - formuliert wird, sind Binsenweisheiten (auch wenn ich nicht allen zustimmen kann), aber der tägliche Blick in meine Mailbox zeigt mir, daß diese Binsenweisheiten durchaus noch an den Mann oder die Frau gebracht werden müssen. Was alleine an unbrauchbaren Presseerklärungen täglich bei mir hereinflattert, das geht auf keine Kuhhaut. Ich wünsche daher diesem Buch eine weite Verbreitung bei all denen, die es angeht. Und mögen sie wenigstens einige der Tips und Checklisten daraus beherzigen, dann wird die Welt (oder zumindest mein Email-Ordner) wieder ein wenig schöner.

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